Es ist jetzt fünf Jahre her, dass dieses Bild entstand. Mein Freund Marc und ich verbrachten damals eine Nacht in einem Hotel in München, da ich am nächsten Morgen schon früh einen Termin im Krankenhaus hatte. Ich hatte eine Brustkrebsdiagnose bekommen, die mich damals sehr erschütterte und mir die Zerbrechlichkeit meines irdischen Lebens bewusst machte. Kurze Zeit später wurde ich operiert und am Heiligen Abend entlassen. Ich fühlte mich versehrt und wund und die Eindrücke im Krankenhaus, all die blassen, kahlköpfigen Frauen, die in einer Reihe saßen, um ihre Chemotherapie zu bekommen, die Tränen, der Scherz, die Schwächung, die Angst in den Augen der Mitpatientinnen, all das ballte sich zu einem Ruf zusammen. Ich wollte für mich und andere entdecken, was Heilung wirklich bedeutet, was ein gutes, gesundes Leben ist, welche kraft- und wirkungsvollen Heiltraditionen es auf dieser Erde gibt. So begann meine Reise in ein neues Leben, die mich bisher in die Schweiz, nach Marokko und nach Peru führte. Und diese Reise wird nie enden. Mein Leben hat sich seit damals verändert, ich habe mich  verändert. Mir ist jeder Tag kostbar und ich fühle mich dem Wesentlichen verbunden und verpflichtet. Alles, was ich gerne verwirklichen möchte, bringe ich in die Welt und ich fühle mich wie an eine lebendige Quelle angeschlossen, die mich mit immer neuen Inspirationen und Möglichkeiten versorgt. Die Auseinandersetzung mit dem Tod, der Vorstellung, die wir in unserer Kultur von ihm haben und den weitaus liebevolleren Möglichkeiten, sich ihm zuzuwenden, ist ein ebenso wichtiges Feld, das sich mich nach und nach erschließt und ich habe die wunderschöne und ehrenvolle Aufgabe, Menschen auch bei diesem großen Übergang zu begleiten.

In meiner Praxis bin  ich nun gerne auch jenen zur Seite, die eine große Erschütterung erfahren und ihren Weg aus dem Dickicht der Ängste und Einschüchterungen hinein in ein eigenverantwortliches, gesundes und erfülltes Leben finden wollen.